WISSENSWERTES AUS DER #WISSKOMM 22-08

Von Sommerloch keine Spur: Hass im Netz, Gesundheitskommunikation und die Zukunft der Öffentlichkeitsarbeit sind einige der Themen, die auf Wisskomm.de im August präsent waren. Auch unter dem aktuellen Thema „Social Media“ ging es mit zehn handfesten Tipps für das eigene Kommunikationsprojekt auf Instagram und einem Erfahrungsbericht von der Plattform Twitch weiter.

Präsent und erreichbar
„Ministry of Science“ nennt sich sein Twitch-Kanal: Marcus Weinman nutzt die Streaming-Plattform, die sich ursprünglich in der Gaming-Szene etabliert hat, um biomedizinische Themen mit Nicht-Expert:innen zu diskutieren. „Twitch provides an opportunity to have dialogues and discussions,“  erklärt Weinman im englischsprachigen Interview.

Dass Wissenschaftskommunikation auch auf Instagram funktionieren kann, haben zahlreiche Berichte von kommunizierenden Forschenden in den letzten Wochen auf Wisskomm.de gezeigt. Aber wie startet man denn nun das eigene Kommunikationsprojekt? Lena Schwenker, Praktikantin am NaWik und aktiv in der Wisskomm-Szene, hat in zehn Tipps zusammengefasst, was sie in den letzten zwei Jahren selbst auf der Plattform gelernt hat.

Der Hass-Detektor
„Wir können nur reagieren und vielleicht ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Hass im Netz nicht in Ordnung ist“, sagt Computerlinguist Johannes Schäfer im Interview. In seiner Forschung entwickelt er Algorithmen, die Hassnachrichten auf Social-Media-Plattformen automatisch erkennen und dabei helfen können, solche Beiträge zu sperren. Im persönlichen Gespräch mit Bürger:innen möchte er das Vertrauen in Tools dieser Art stärken.

Neue Narrative für die Klimakrise
Peter van der Putten und Jeroen van der Most nutzen Künstliche Intelligenz als künstlerisches Medium: mithilfe des Algorithmus GPT-3 lassen sie vom Klimawandel bedrohte Lebensräume Briefe an Politiker:innen verfassen. „We want to experiment with creative new ways of tone and content,“ sagt van der Most im englischsprachigen Interview über „Letters from Nature“, ein Klimakommunikationsprojekt der anderen Art.

Vom Aussterben bedrohte Profession?
Zum 20. Jubiläum veröffentlichte das britische Science Media Center einen Report über die Entwicklung der Rolle von Forschungspressesprecher:innen an britischen Universitäten. Im Interview berichtet Helen Jamison, die Verantwortliche der Studie, über die Ergebnisse und Empfehlungen, die daraus für Großbritannien abgeleitet werden können. Ob diese Beobachtungen auch auf Deutschland übertragen werden können, schätzen Elisabeth Hoffmann, Annika Schach, Beate Hentschel und Volker Stollorz für Wisskomm.de im Expert:inneninterview ein. „Die Rolle der Wissenschaftskommunikation hat sich auch in Deutschland in den letzten zehn Jahren stark verändert: sie hat enorm an Bedeutung gewonnen und sich weiter professionalisiert“, so Beate Hentschel, Leiterin der Kommunikation sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Kassel.

Wisskomm auf Rezept
Mangelnde Gesundheitskompetenz kann sich negativ auf die eigene Gesundheit auswirken – das zeigen die Ergebnisse der kürzlich erschienenen Health Literacy Survey Germany. Wissenschaftskommunikation könnte helfen, die Gesundheitskompetenz zu steigern. Wie das gehen kann, erklärt Lars König, Psychologe und Referent bei der Stiftung Gesundheitswissen, im Gastbeitrag.

„Eine schlechte Gesundheitsinformation kann Menschen schädigen,” sagt Nikola Kurt von MedWatch. Das Online-Magazin klärt mit einem Team von 15 freien Autor:innen über gefährliche Heilversprechen im Internet auf. Welche Recherchen das Team in den letzten Jahren besonders beschäftigt hat und wie sich das Community-finanzierte Magazin seit 2017 weiterentwickelt hat, erzählt die Co-Gründerin im Interview.

Von Eulen und Lerchen
Wie studentische Wissenschaftskommunikation aus einem Forschungspraktikum hervorgehen kann, zeigt das Comic „Enlighten Your Clock” von Coline Weinzaepflen und Manuel Spitschan. Mittlerweile ist das Comic in über 20 Sprachen erhältlich. Herausgeber Manuel Spitschan berichtet im Gespräch über die Entstehungsgeschichte des Comics, in dem eine Katze die Grundlagen der Chronobiologie erklärt.

Vom Labor in die Wisskomm
Lisa Ringena sagt über sich selbst, sie sei eigentlich eine Tüftlerin. Warum die promovierte Atomphysikerin nun hauptberuflich als Wissenschaftskommunikatorin für den Sonderforschungsbereich IsoQuant arbeitet und was Science Slams und das Science PubQuiz Heidelberg damit zu tun haben, erzählt sie im Videointerview in der Kategorie „Im Profil“.

Für Flavia-Bianca Cristian war die Teilnahme am FameLab-Wettbewerb ein prägendes Ereignis: „Everything I had learned through FameLab helped me considerably to get involved in science outreach activities in addition to my research“, sagt die rumänische Molekularbiologin. Warum sie beruflich von der Forschung in die Wissenschaftskommunikation wechselte und was sie sich für die Zukunft der Wissenschaftskomunikation aus internationaler Perspektive wünscht, berichtet sie im englischsprachigen Interview.

 

Nächster Beitrag: September 2022                   Vorheriger Beitrag:  Juli 2022

Wissenschaftskommunikation.de ist ein gemeinsames Portal von Wissenschaft im Dialog (WiD), dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) und dem Teilinstitut Wissenschaftskommunikation am Institut für Technikzukünfte des Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Diese News aus der #Wisskomm hat Lena Schwenker, Praktikantin am NaWik, für Sie zusammengestellt.

Bild: Generiert von Lena Schwenker und Chris Spatschek mit DALL·E 2.