Wissenschaftskommunikation in Deutschland – Ergebnisse einer Befragung unter Wissenschaftler:innen
In den letzten Jahren mehren sich Forderungen, Wissenschaftler:innen sollten sich stärker in der öffentlichen Kommunikation engagieren. Eine Forderung, die in der Wissenschaftskommunikation aber durchaus auch kritisch diskutiert wird. Vor diesem Hintergrund ist es bedeutsam, mehr über die Wahrnehmung von Wissenschaftskommunikation durch Wissenschaftler:innen zu erfahren.
Diesem Zweck dient eine Befragung, die das NaWiK in einem Kooperationsprojekt mit insgesamt 5.688 Wissenschaftler:innen an deutschen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen durchgeführt hat.
Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass nahezu alle Wissenschaftler:innen, die Erfahrung mit öffentlicher Kommunikation haben, diese für wichtig halten (96 Prozent). 73 Prozent von ihnen sehen sie als festen Bestandteil ihres Berufs und ein Großteil (51 Prozent) findet, dass Wissenschaft und Forschung inhaltlich davon profitieren. Die Gefahr, dass Kommunikationsaktivitäten auf Kosten der Qualität von Wissenschaft gehen, sehen hingegen nur 18 Prozent.
Zudem zeigt die durchgeführte Erhebung, dass die Mehrheit der Befragten eine positive Wahrnehmung von Wissenschaftskommunikation und ihrer Relevanz für Wissenschaft und Gesellschaft hat.
Die größte Barriere mehr zu kommunizieren, stellt Zeitmangel (83 Prozent) dar, aber auch fehlende Anlässe (63 Prozent) und Ressourcen (56 Prozent) werden als Hinderungsgründe genannt. Um künftig verstärkt kommunizieren zu können, wünschen sich Wissenschaftler:innen insbesondere mehr Unterstützungen innerhalb der wissenschaftlichen Einrichtungen (84 Prozent). Auch zusätzliche Fort- und Weiterbildungsangebote werden von vielen Befragten als wünschenswert beschrieben (70 Prozent).
Die Befragung ist ein Kooperationsprojekt der Impact Unit von Wissenschaft im Dialog (WiD) und dem Projekt Wissenschaftsbefragungen am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik). Insgesamt nahmen 5.688 Wissenschaftler:innen an der Online-Befragung teil, die zwischen dem 17.11. und 21.12.2020 im Feld war.
Sämtliche Ergebnisse der Befragung finden Sie in dieser Broschüre. |