WISSENSWERTES AUS DER #WISSKOMM 24-02

Der Frühling kommt, der Februar geht. Wir blicken zurück auf die spannendsten Artikel des Monats auf Wissenschaftskommunikation.de. In den (sozialen) Medien wurde hitzig über Wissenenschaftsfreiheit diskutiert. Auslöser war eine Preisverleihung des umstrittenen „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“. Außerdem: Einblicke in die Siggener Impulse, Teilchenphysik per TikTok und klassische Musik für den Klimaschutz.

Was erwartet uns 2024?

Die drei leitenden Köpfe hinter Wissenschaftskommunikation.de, Annette Leßmöllmann, Professorin für Wissenschaftskommunikation am KIT, Benedikt Fecher, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog, und NaWik-Geschäftsführerin Beatrice Lugger haben einen Blick auf Themen geworfen, welche ihrer Einschätzung nach das WissKomm-Jahr 2024 prägen werden. Im Mittelpunkt stand dabei das Thema des aktuellen Wissenschaftsjahres: Freiheit.
Lugger betont die Bedeutung der aktuellen Demonstrationen gegen rechte politische Strömungen und thematisiert Desinformationen als hochrelevantes Risiko. Für Fecher ist das Thema Digitalisierung ein „Dauerbrenner“. Sprachmodelle wie Chat-GPT böten ein großes Potenzial, um komplexe Inhalte zu vermitteln. Gleichzeitig bestehe die Gefahr, dass wissenschaftliche Inhalte noch stärker mit „plausiblen Unsinn” konkurrieren. Leßmöllmann nennt zudem die Klimakrise. Wie soll sich die Wissenschaft hier positionieren? Alarmistischer Aktivismus oder abgeklärtes öffentliches Verhandeln der unaufhaltsamen gesellschaftlichen Transformation?

Eine Chronik der Kontroverse

Anfang Februar löste eine Preisverleihung des „Netzwerks Wissenschaftsfreiheit“ eine hitzige Debatte über „Cancel Culture” und demokratische Werte in der Wissenschaft aus, die in sozialen Medien, Blogs und Zeitungen geführt wurde. Akteure wie akademische Institutionen und Forschende nahmen Stellung zu dieser Kontroverse, die sich um Meinungsfreiheit und die Grenzen wissenschaftlicher Debatten drehte. Dieser Beitrag fasst die Debatte chronologisch zusammen.

Vertrauen in Wissenschaft

Wie entsteht Vertrauen in Wissenschaftler:innen? Und wie können sie ihre Forschung vertrauensbildend kommunizieren? Diesen Fragen widmet sich der Wissenschaftsjournalist Carsten Könneker in einem Gastbeitrag. Vertrauen sollte nicht blind sein, sondern müsse auf informiertem Vertrauen beruhen. Wissenschaftler:innen sollten in ihrer Kommunikation nicht nur Ergebnisse darlegen, sondern auch die Methoden und persönlichen Absichten in verständlicher Sprache erläutern.

Zwischen Haltung und Neutralität

Der Siggener Kreis diskutierte kritisch über die Rollen von Journalist:innen, Forschenden und Kommunikationsbeauftragten. Wie viel Haltung können oder dürfen Wissenschaft und Journalismus zeigen? Welche Risiken gehen Wissenschaftler:innen mit politischen Positionierungen ein? Im Gastbeitrag blickt Mitherausgeber Markus Weißkopf auf die zentralen Themen der Tagung.

Kleine Teilchen, kurze Videos

“It’s a big challenge to structure the information and keep it interesting,” sagt die Physikerin Clara Nellist im Interview. In ihren Videos auf TikTok erklärt sie die Wissenschaft hinter den kleinsten Teilchen. Sie verrät, wie sie es schafft, komplexe Themen verständlich und zugänglich zu machen, ohne deren Kern zu verlieren, und wie sie mit Verschwörungstheorien über Teilchenphysik und der Forschungsorganisation CERN umgeht.

Klassische Musik für den Klimaschutz

„In den letzten Jahren wurde zwar vermehrt über den Klimawandel kommuniziert, diese Kommunikation hat aber noch nicht dazu geführt, dass wir unser Verhalten konsequent ändern. Reines Wissen reicht also offensichtlich nicht aus”, sagt Detlef Grooß, Vorsitzender des „Orchester des Wandels”, im Interview. Der Verein, der aus mehreren Orchestern in Deutschland besteht, will Menschen „nicht belehrend, sondern berührend” erreichen und Handlungsoptionen für den Klimaschutz aufzeigen.

Blue skies ahead!

Was bietet Bluesky für die eigene Wissenschaftskommunikation? Nutzer:innen erhoffen sich von dem Microblogging-Dienst eine dezentrale, transparente und freundliche Alternative zu X (ehemals Twitter). Statt eines voreingestellten Algorithmus, der die Inhalte auf der Startseite bestimmt, ermöglicht Bluesky, den Nutzer*innen selbst aus einer Vielfalt von Feeds, wie #wisskomm oder „Scicomm“ auszuwählen. Mehr Informationen zur Plattform gibt es jetzt in der Formatdatenbank.

 

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Wissenschaftskommunikation.de ist ein gemeinsames Portal von Wissenschaft im Dialog (WiD), dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation(NaWik) und dem Teilinstitut Wissenschaftskommunikation am Institut für Technikzukünfte des Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Diese News aus der #Wisskomm hat Carolin Malmendier, Praktikantin am NaWik, für Sie zusammengestellt

Bild: Daiga Ellaby