WISSENSWERTES AUS DER #WISSKOMM 24-04

Welche Gefahren bergen Lobbystrategien für die Wissenschaft? Eva-Maria Grommes spricht über ihren Umgang mit Hasskommentaren. Außerdem gibt es spannende Tipps für die Wisskomm-Praxis. Das und mehr war im April spannend auf Wissenschaftskommunikation.de

Lobbyinteressen versus Wissenschaft

Zum aktuellen Schwerpunkt Wissenschaft und Wirtschaft: Welche Konflikte entstehen, wenn Wissenschaft von Unternehmen finanziert wird? Im Interview spricht Christina Deckwirth von LobbyControl über die Folgen von Einflussnahme und die Bedeutung von Transparenz. Interessenkonflikte zwischen Wirtschaft und Forschung können zu einem Vertrauensverlust führen. Das sei gefährlich für unsere Demokratie, die „auf unabhängiges Wissen angewiesen ist“.

Hasskommentare als Gewinn

Eva-Maria Grommes nutzt TikTok, um über ihre Forschung zu erneuerbaren Energien zu informieren. Gerade in diesem Bereich „gibt es sehr viele Vorurteile und Falschaussagen“. Wie Grommes mit negativen Reaktionen und Hasskommentaren umgeht, verrät sie im Interview: „Selbst wenn jemand einen fiesen Kommentar schreibt, hat die Person sich wahrscheinlich vorher eineinhalb Minuten ein wissenschaftliches Video von mir über die Energiewende angeschaut.“

Wie gelingt Klimakommunikation?

Klimaschutz ist ein Menschenrecht – so urteilte kürzlich der Europäische Gerichtshof. Doch wie denken Menschen über konkrete Klimaschutzmaßnahmen, die ihr persönliches Leben betreffen? Das untersucht der Planetary Health Action Survey (PACE). Für eine erfolgreiche Klimakommunikation sei es wichtig, Mehrheiten sichtbar zu machen, sagt die Projektmitarbeiterin Lena Lehrer. Es werde unterschätzt, „wie viele Menschen Klimaschutzmaßnahmen unterstützen“.

Einen humorvollen Ansatz zur Klimakommunikation verfolgt die britische Kampagne „Climate Science Breakthrough“. Berühmte Komiker übersetzen auch unangenehme Fakten zum Klimawandel in „fool language“ und erreichen damit Millionen von Zuschauer:innen. Im Interview erklärt Gründer Nick Oldridge, wie viraler Klimacontent durch Humor gelingen kann.

Halbzeit bei der #Factory Wisskomm

Auf der Halbzeitkonferenz der zweiten Runde der Denkfabrik #FactoryWisskomm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Mitte März wurde weiter über die Zukunft der Wissenschaftskommunikation und Möglichkeiten diese möglichst effektiv noch in der laufenden Legislaturperiode zu stärken diskutiert. Im Fokus stand die Frage, wie die bisherigen Ergebnisse in die Praxis umgesetzt werden können. Mehr zu den Ergebnissen im Konferenzbericht, der im April erschienen ist.

Tipps für die Praxis

Das kostenlose Buch „50 Essentials on Science Communication“ der University of Luxembourg richtet sich sowohl an Anfänger:innen als auch an professionelle Kommunikator:innen. Ob als Nachlagewerk zu einzelnen Themen oder als Gesamtlektüre: Wer sich mit Wissenschaftskommunikation beschäftigen möchte, findet hier spannende Beiträge zu Themen, wie: Was ist eigentlich Wissenschaftskommunikation? Oder: Wie kommuniziere ich mit Stakeholdern?

 

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Wissenschaftskommunikation.de ist ein gemeinsames Portal von Wissenschaft im Dialog (WiD), dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation(NaWik) und dem Teilinstitut Wissenschaftskommunikation am Institut für Technikzukünfte des Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Diese News aus der #Wisskomm hat Hannah Hüsken, Praktikantin am NaWik für Sie zusammengestellt

Bild: Nicolas Doherty