WISSENSWERTES AUS DER #WISSKOMM 24-03

Der neue Schwerpunkt „Wissenschaft und Wirtschaft“ startet mit einem Interview mit Biologin und Unternehmerin Amelie Reigl, die Psychologin Magda Osman erklärt, warum wir aufhören sollten wegen Verschwörungstheorien in Panik zu geraten und Mai Thi Ngyuen-Kim sorgt für Verwirrung. Das und mehr war im März spannend auf Wissenschaftskommunikation.de.

Zwischen den Welten

Den Auftakt des neuen Schwerpunkts „Wissenschaft und Wirtschaft“ macht ein Interview mit Amelie Reigl. Die Biologin kommuniziert seit Jahren erfolgreich auf Instagram und TikTok über ihre Forschung. Jetzt gründet die Influencerin ein weiteres Unternehmen. Sie erzählt, wie es ist, sich in „drei verschiedenen Welten“ zu bewegen, was die Wissenschaft von der Industrie lernen kann und warum sie bei Kooperationen darauf achtet, nicht „zu einem Werbeinstrument zu werden“.

Keine Panik vor Verschwörungen!

Verschwörungstheorien sind auf dem Vormarsch! Oder doch nicht? Umfragen und Medien haben in den letzten Jahren oft ein alarmierendes Bild gezeichnet. Diese „Panik“ sei gefährlich, sagt Magda Osman, Psychologin und Professorin an der Cambridge Judge Buisness School, im Interview, denn die Denkweisen und Entscheidungen der Menschen seien viel nuancierter, als Umfragen sie erfassen könnten. „If we want people to participate meaningfully in addressing the big problems of our time, as many in the policy world are keen for us to do, then accepting that people might say things that are challenging is the outcome.“

Verwirrung durch MaiLab

Ein Video von Mai Thi Nguyen-Kim, das ihr politisches Engagement anzukündigen schien, entpuppte sich als psychologischer Trick zur vermeintlichen Sensibilisierung für Populismus. In ihrem Gastbeitrag analysiert und kritisiert die Philosophin und Politikwissenschaftlerin Maia George Nguyen-Kims Vorgehen: „Ohne eine klare Vereinbarung, wie wir als Publikum in diese Aktion eingebunden werden, ist Nguyen-Kim nicht nur ein Risiko eingegangen, sondern hat auch das kostbare Gut des Vertrauens aufs Spiel gesetzt“.

Tipps für die Praxis

Wissenschaftler:innen stehen zunehmend in der Öffentlichkeit. Das birgt auch Konfliktpotenzial, etwa wenn die Grenzen zwischen Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit verschwimmen. „Worauf sollten Wissenschaftler:innen achten, wenn sie sich jenseits der Fachöffentlichkeit zu Trigger-Themen äußern? Müssen sie sich streng im Rahmen ihrer fachlichen Expertise bewegen?“ Die Humboldt-Universität zu Berlin greift in ihrem Leitfaden „Wissenschafts- und Meinungsfreiheit im öffentlichen Raum“ praxisnahe Fallbeispiele auf und erklärt, welche Verantwortung Hochschulen und Forschende übernehmen sollten.

Für die Soziologin Tinka Lukan bieten Social-Media-Plattformen wie TikTok die Chance, die eigene Forschung einem großen Publikum zugänglich zu machen. Ihr Toolkit „Make Science go viral” begleitet die Leser:innen von der Frage, welche Vorteile Videos für die eigene Wissenschaftskommunikation bieten, bis hin zu handfesten Tipps zur Videogestaltung.

 

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Diese News aus der #Wisskomm hat Sabrina Schröder, Redakteurin am NaWik, für Sie zusammengestellt

Bild: Yoksel Zok