Wissenswertes aus der #Wisskomm 22-02

Wie kann Partizipation in der Wissenschaft weitergedacht werden? Dieser Fragestellung ging die Plattform Wissenschaftskommunikation.de im Februar nach. Dazu gibt es unter anderem Praxis-Beispiele wie die Medien-Konferenz TINCON oder ein Toolkit und Einblicke in die Bürger:innenforschung. Außerdem ordnet Christina Beck, Leiterin der Kommunikation der Max-Planck-Gesellschaft, ein Gespräch zwischen dem BILD-Chefredakteur und Vertreter:innen der Wissenschaftsorganisationen ein.

Partizipation weiterdenken

Nach den einführenden Beiträgen zum Schwerpunktthema Partizipation im Januar, folgten im Februar Praxisbeispiele für Projekte der Bürger:innenforschung:

Ein Crowdsourcing oder Citizen Science Projekt ganzheitlich planen, designen und durchführen? Dabei bietet das englischsprachige „Toolkit Citizen Science“ des citizenscience.gov eine Hilfestellung. Teil des Toolkits ist ein Fünf Schritte Modell, welches bei der strategischen Planung und Durchführung begleitet. Anregungen für eigene Projekte, finden Nutzer:innen in den vielen Beispielen erfolgreicher Citizen Science Projekte, die in einer Datenbank zusammengefasst sind.

Wie es gelingen kann, Bürger:innen am Forschungsprozess zu beteiligen, erzählt die Fachübersetzerin Barbara Heinisch, der Universität Wien im Interview. Sie spricht über ihre Erfahrungen aus dem Projekt „In aller Munde und aller Köpfe – Deutsch in Österreich“, in dem es darum geht, Sprache mit Hilfe von Bürger:innen zu erforschen. „Wir haben an der Anzahl der eingereichten Fragen gesehen: Das Interesse an dem Thema ,Deutsch in Österreich‘ ist wirklich groß,“ sagt sie.

„Wir nehmen die Jugendlichen ernst. Sie merken, dass sie bei uns einen Hebel haben und etwas bewirken können,“ sagt Carla Barzen, Programmleiterin der Teenage Internetwork Conference (TINCON), der Konferenz für digitale Jugendkultur im Interview gemeinsam mit der Projektleiterin Sheherazade Becker. Die Veranstaltung bietet jungen Menschen einen Ort zum Austausch, in dem sie ihre eigenen Projekte und Anliegen zu Politik, Medien und Wissenschaft einbringen können.

Dialog zwischen der BILD-Zeitung und den Wissenschaftsorganisationen

Im Rahmen der Debatte um den Beitrag „Die Lockdown-Macher” der BILD-Zeitung von Anfang Dezember 2021 fand am 28. Januar 2022 ein Gespräch zwischen der BILD-Zeitung und Forschenden sowie Vertretern der Wissenschaftsorganisationen statt. Christina Beck, Leiterin der Abteilung Kommunikation des Max-Planck-Gesellschaft ordnet die Geschehnisse im Interview ein. „Wenn Wissenschaftler:innen (…) ihr Wissen der Öffentlichkeit bereitstellen, können sie nicht in dieser Art und Weise ins Kreuzfeuer der medialen Berichterstattung genommen werden”, sagt sie. Auch nach dem Gespräch gäbe es auf beiden Seiten noch viel übereinander zu lernen.

Thread Desinformation Artikel-Serie

Was kann gegen Desinformation gezielt unternommen werden? Welche Rollen spielen Social-Media-Plattformen und Prominente bei der Verbreitung von Falschmeldungen? Und was kann gegen Falschinformationen in der Klimadebatte getan werden?
Im Twitter-Thread greift Wissenschaftskommunikation.de diese Themen auf.

How to – Leitfäden zur Umsetzung

Wie gelingt es über den Klimawandel ins Gespräch zu kommen und Menschen zum Handeln zu motivieren. Das umfangreiche Handbuch „Über das Klima sprechen” der Plattform Klimafakten.de liefert hierfür viele Kommunikationstipps, die auch abseits der Klimadebatte sehr hilfreich sind. Dazu erklärt Toralf Staud, Redakteur bei Klimafakten.de, im Interview, wie das Portal Klimafakten.de zu einem konstruktiven Klimadiskurs beitragen möchte. „Naturwissenschaftlich ist der Klimawandel im Prinzip seit mindestens 20 Jahren geklärt. Jetzt geht es um sozialwissenschaftliche Fragen: Warum kommen bestimmte Botschaften nicht an?”, sagt er.

Wie kommt man wetterfest durch den Shitstorm? Diesen Fragen widmet sich der deutschsprachige Leitfaden des Vereins „Neue deutsche Medienmacher e.V.“. Er bietet eine umfangreiche und gut strukturierte Handreichung, die viele Fragen rund um das Thema „Hass im Netz“ klärt.

 

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Wissenschaftskommunikation.de ist ein gemeinsames Portal von Wissenschaft im Dialog (WiD), dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation(NaWik) und dem Teilinstitut Wissenschaftskommunikation am Institut für Technikzukünfte des Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

 

Diese News aus der #Wisskomm hat Elena Grunow, Praktikantin am NaWik, für Sie zusammengestellt.

Bild: Jason Leung