WISSENSWERTES AUS DER #WISSKOMM 23-05

Der Mai begann mit einem großartigen WissKon-Tag des NaWik voller spannender Gespräche, Projekte und Diskussionen. Auch auf Wissenschaftskommunikation.de spielte die Konferenz thematisch eine Rolle. Auf der Plattform warf außerdem der Schwerpunkt „Wissenschaftskommunikation international“ einen Blick auf die Niederlande und den arabischen Raum und gab Einblicke in die besondere Wirkung von Muttersprache. Weitere Themen waren Chat GPT in der Wissenschaftskommunikation und ein Acht-Stufen-Modell für den Einstieg in Social Media.

Diskussionen für heute und morgen 

„Es ist ein Horrorszenario, aber irgendwann werden wir wahrscheinlich nicht mehr unterscheiden können, ob die Information von einem Menschen oder einer Maschine kommt,“ sagte Jakob Ohme, Forschungsgruppenleiter am Weizenbaum-Institut, bei der Diskussionsrunde des Munich Science Communication Lab (MSCL) zum Thema „ChatGPT und Wissenschaftskommunikation“. Vertreter:innen der vier Zentren der Volkswagenstiftung diskutierten mit dem Publikum unter anderem über Gatekeeper, Fragen der Urheberschaft und fehlende Aufklärung im Bezug auf Künstliche Intelligenz. Der Rückblick fasst die wichtigsten Aussagen des Nachmittags zusammen.

Rückenwind und Gegenwind für die Wissenschaftskommunikation 

Mehr Wertschätzung! Neue Zielgruppen! Mehr Demokratie! Mehr Kompetenzaufbau! – Weiter diskutiert wurde auf der eingangs erwähnten WissKon23 zum Thema “Rücken- und Gegenwind für die Wissenschaftskommunikation”. Der Rückblick befasst sich mit dem Vormittag der Konferenz, an dem der Schwerpunkt zunächst in Keynotes von Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, und von Jun.-Prof. Dr. Amrei Bahr von der Universität Stuttgart beleuchtet wurde. Beide stellten sich anschließend in einer Paneldiskussion zusammen mit Dr. Hanna Proner vom ZEIT-Verlag und Dr. Patrick Honecker von der TU Darmstadt den Fragen der Moderatorin Beatrice Lugger und des Publikums.

Strukturelle Hürden angehen

Um Bürger:innen mehr am wissenschaftlichen Austausch zu beteiligen, soll in den Niederlanden ein neues Zentrum für Wissenschaftskommunikation entstehen. Die Koordinatorin Ionica Smeets von der Universität Leiden spricht im Interview über den Entstehungsprozess und ihre Hoffnungen für das Zentrum: „A place where people can come for knowledge, connection, to learn new things, and also a centre that fights for policy changes.“

Wissenschaftskommunikation für eine Milliarde Menschen

Vor welchen Herausforderungen steht die Wissenschaftskommunikation in der arabischen Welt? Wie wird sie von der islamischen Religion geprägt? Und wie berichtet der Wissenschaftsjournalismus in der Region? Mohamed Elsonbaty Ramadan, der erste Ägypter mit einem Universitätsabschluss in Wissenschaftskommunikation und Mitbegründer des Arab Forum for Science Media and Communication (AFSMC), teilt im Interview seine Vision für die Zukunft der Wissenschaftskommunikation in der arabischen Welt.

Durch Sprache nach Hause kommen 

„I soon realized that the barrier of access to science was not the same for every child,“ berichtet Joana Moscoso, „For migrant children it was higher than for non-migrant children.“ Die Mitbegründerin von Native Scientist möchte mit ihrem Netzwerk Wissenschaft in der Muttersprache vermitteln. Was in einem Pub in London als Idee begann, hat sich mittlerweile zu einem europaweiten Netzwerk entwickelt. Im Interview erzählt sie von begeisterten Kindern und dem Gefühl, etwas zurückzugeben.

Registrieren, vernetzen, zuhören, gestalten

Auf Social Media können Wissenschaftler:innen ihre Forschungsergebnisse einer fachfremden Community präsentieren, an öffentlichen Debatten teilnehmen und so auch ihre wissenschaftliche Reputation verbessern. Aber wie fängt man damit an? Marcel Bülow ist Leiter der Social Media Abteilung des Forschungszentrum Jülich und stellt im Gastbeitrag sein Acht-Stufen-Modell für einen niedrigschwelligen und erfolgreichen Social-Media-Einstieg vor.

Wissenschaft visualisiert

„Mir ist aufgefallen, dass die Menschen häufig nicht gut nachvollziehen können, wo die kommunizierten Forschungsergebnisse eigentlich herkommen.“ – Sophie Elschner strebt mit ihrem psychoSoph Comic ehrliche, gut nachvollziehbare Wissenschaftlichkeit an. Im Interview verrät die Psychologin und Kognitionswissenschaftlerin, wie sie mit kurzen Texten und Bildern Themen aus ihrem Fachgebiet erklärt und dabei auf kritische Stimmen eingeht.

 

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Wissenschaftskommunikation.de ist ein gemeinsames Portal von Wissenschaft im Dialog (WiD), dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) und dem Teilinstitut Wissenschaftskommunikation am Institut für Technikzukünfte des Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Diese News aus der #Wisskomm hat Clara Morweiser, Praktikantin am NaWik, für Sie zusammengestellt.

Bild: NaWik, Tim Wegner